bei den "Bush-Pilots" und den "PNW Backcountry Pilots"
oder:
Wo bleibt der Nachwuchs? Manchmal mache ich mir so meine Gedanken, warum unser tolles Hobby der virtuellen "Buschfliegerei" so wenig Beachtung findet, sprich, was sind die Gründe, warum unsere beiden Clubs keinen Nachwuchs finden?
Bei euch, den
Bush-Pilots, hat sich die Zahl der Mitglieder erheblich reduziert gegenüber früher. Das liegt nicht allein am Wechsel der Domain und der Auflage einer neuen Hompage. Der interessierte Pilot von früher würde mit Sicherheit seine "alte Heimat" wiederfinden. Zumindest hat sich bei euch mit diesem Wechsel auch das Dasein der vielen Karteileichen erledigt.
Auch wir haben vor vielen Jahren den Wechsel zu den "
Backcountry Pilots" vollzogen. Das hat uns keinen Mitgliederschwund gebracht. Es sind allerdings im Laufe der Jahre ein paar alte Hasen aus privaten Gründen ausgeschieden, einige neue sind wieder hinzugekommen.
Dennoch, unsere Clubs bestehen nun seit gut 12 Jahren. Warum haben wir so wenige aktive Mitglieder?
Darunter verstehe ich in erster Linie diejenigen Piloten, die in der Regel an den jeweils stattfindenen gemeinsamen Onlineflügen teilnehmen.
Bei euch sind rund 30 Mitglieder im Forum eingetragen, davon werden vermutlich 8-10 regelmäßig an den Online-Flügen teilnehmen.
Bei uns sieht es nahezu identisch aus.
Das soll nicht heißen, dass wir allesamt auch mit nur acht Piloten keinen Spaß an unseren jeweiligen Unternehmungen haben, im Gegenteil, das wöchentliche gemeinsame Fliegen für zwei Stunden ist schon zur "Tradition" geworden, und man freut sich jedes Mal darauf.
- Bei euch besteht mit Nutzung der 32-bit Software-Version die Möglichkeit für viele User mitzufliegen. Dazu stehen die Flugsimulatoren FS2004, FSX, XPlane, P3D bis v3 zur Verfügung sowie passende Software für Multiplayer und Sprechfunk. Interessant auch für diejenigen mit etwas älterer Hardware.
Zudem bietet ihr noch mit "Alaska Sky Service" die Möglichkeit einer VA. Damit kann man auch allein zuhause viele sehenswerte Ziele anzufliegen.
- Wir haben bis auf einen User schon lange bei 64-bit-Software umgestellt und fliegen Prepar3D v4.x. Aufgrund unseres Einsatzgebiets nutzen wir die entsprechende Orbx-Software (überwiegend Payware)
Beide Clubs bieten interessierten Neueinsteigern jegliche nur mögliche Hilfestellung an.
In der Simmerwelt sind unsere beiden Clubs bekannt. Schaue ich auf unsere Homepage, sehe ich oftmals 200-300 Besucher, manchmal noch mehr, die sich irgendwelche Themen durchlesen. Ein Interesse scheint also grundsätzlich vorhanden zu sein.
Auch bei euch werden bestimmt viele Mitleser zu verzeichnen sein.
Allerdings:
Wenn ich mit jemand Kontakt habe, der generell Spaß an diesem Hobby hat, sprich allein zuhause im stillen Kämmerlein für sich begeistert durch die Wildnis fliegt und von der tollen Landschaft schwärmt, schrickt zurück, wenn ich "Online-Multiplayer" und "Sprechfunk" erwähne. "Noch nie gemacht", ist die erste fast ablehnende Anwort.
Eigentlich seltsam, da zum einen, wenn nötig, doch Hilfe angeboten wird, zum anderen wir auch keinen exzessiven in Englisch gehaltenen Flugfunk wie bei IVAO oder VatSim betreiben, wenn auch gewisse Ansagen (auf Deutsch) das Fliegen in der Gruppe erleichtern und daher notwendig sind.
Warum finden wir also keine weiteren aktiven Mitglieder?Ist ein Einstieg zu schwierg/zu teuer? Verlangen wir zuviel? Setzen wir zuviel voraus?- Bei euch (
Bush-Pilots):
Ein mit vielen Busch-Szenerien, Addons und Anpassungen gut ausgestatter Simulator der 32-bit-Klasse lässt sich für einen Einsteiger nicht so einfach auf den Stand bringen, den man sich in Jahren aufgebaut hat.
Dennoch kann man sich nahezu kostenfrei eine umfassende Busch-Szenerie durch Freeware und Kreationen aus den eigenen Reihen aufbauen.
Neben einer riesigen Auswahl an Freeware ist natürlich auch die ein oder andere Payware erforderlich.
- Bei uns (
Backcountry Pilots):
Der Umstieg für einen User von FSX auf P3D ist natürlich mit (möglichen) hohen Kosten verbunden, wenn er nicht bereits eine entsprechende Hardware verfügt. Das ist oftmals nicht der Fall.
Es ist aber nicht allein mit dem Kauf der P3D-Software getan, die mit 60 Euro noch bezahlbar ist. Auch der große Vorteil, dass man Orbx-Szenerien, die man im FSX nutzte, auch problemlos und vor allem kostenfrei in den P3D installieren kann, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass der große Knack- und Kostenpunkt das Vorhandensein einer modernen Hardware ist. Ohne diese wird man keinen Spaß an der Simulation finden! Also sind in diesem Fall nochmal mindesten rund 1800 Euro (und mehr) erforderlich, um einen Rechner zu bekommen, der den Anforderungen jetzt und für einige Jahre gerecht wird. Ansonsten wandelt sich das erwartete tolle Flugergebnis eher in großen Frust.
Ist das Buschfliegen doch nicht so prickelnd, eher langweilig und hat zudem keine Herausforderungen?Viele von uns betreiben die Flugsimulation seit teilweise sehr vielen Jahren. Ich möchte behaupten, dass wir nahezu alle auch zunächst mit "Dickblech" angefangen haben und recht verächtlich auf die kleinen "Mücken" geschaut haben.
Wer aber erst einmal in das Geschäft der "Hinterlandfliegerei" reingeschmeckt hat, den wird das so schnell nicht mehr loslassen.
Auch wenn man nicht mehr mit 140 Knoten und 100 (+) Tonnen Gewicht landet, sondern eher mit 65 Knoten und 3000 kg Gewicht, so kann der Anflug auf eine Buschpiste, die auch manchmal gebogen und/oder sehr schmal oder holprig ist, vielleicht auch noch sehr kurz, recht brenzlig und anspruchsvoll sein, wenn man ungeübt ist.
Eine weitere Herausforderung ist der Sichtflug nach Karte ohne das Flugzeug auf PlanG/LittleNavMap zu aktivieren. Es muss ja nicht gleich Koppelnavigation (Dead Reckoning) sein.
Oder mal eine Außenlandung in der Wildnis oder an einem Seeufer gemacht? Da würde sich manch geübter Dickblechflieger wundern!
Ich erinnere mich noch an die Zeiten, als Häuser im Flusi aussahen wie das "Haus vom Nikolaus", sprich, mit lediglich ein paar Strichen dargestellt wurden.
Schaut man sich das heute an, muss man schon manchmal zweimal hinsehen, ob es ein reales Landschaftbild ist oder "nur" die Simulation.
Der Sound des Motor ähnelte eher einer altersschwachen Singer-Nähmaschine. Das klingt heute extrem echt.
Ist keine Zeit vorhanden, weil der Termin für den Online-Flug ungünstig liegt?Keine Zeit für 2 Stunden an einem Abend mitzumachen? Bei uns ist es seit Jahren der Montag, bei euch der Dienstag.
Natürlich gibt es auch Interessierte, die gerade an unseren geplanten Online-Flugtagen einen anderen laufenden Termin haben. (Sport, Abendschule, Schichtdienst u.v.a.m.)
Aber das kann doch nicht die Masse sein.
Kosten für MitgliederBei beiden Buschpiloten-Foren sind für ihre Mitglieder im Grunde genommen kostenfrei.
(Obwohl Serverkosten entstehen, der Domain-Name und eine eventuelle professionelle Web-Software und/oder eine Dropbox bezahlt werden müssen.
Bei Umlage auf die aktiven Mitglieder sind das im Jahr etwa 20 Euro/p.P.)
Also, was sind denn die Gründe für fehlende Neuanmeldungen? Mit Sicherheit gibt es Interessenten, aber warum meldet sich keiner?
Ich weiß es nicht, und finde es sehr schade!
Dennoch, ich jedenfalls freue mich jedes Mal auf den nächsten Onlineflug. Gleichgesinnte sind hier wir da herzlich willkommen.
Weiterhin "many happy landings"!
Dieter